
Andreas Bergman und Nina Metzger auf der DAM Europe 2025.
Ein Digital Asset Management (DAM) System ist längst nicht mehr nur ein Ort, an dem Dateien abgelegt werden. Ein modernes DAM ist Teil der Infrastruktur – es verbindet, ordnet und ermöglicht Personalisierung im gesamten Content Lifecycle.
Wir waren auf der DAM Europe 2025, eine der wichtigsten Fachkonferenzen rund um Digital Asset Management in Europa. Veranstaltet von Henry Stewart Events, bringt sie einmal im Jahr Expert*innen aus unterschiedlichsten Branchen zusammen – von Marken über Medienhäuser bis zu öffentlichen Einrichtungen. Das Ziel: gemeinsam lernen, diskutieren und voneinander profitieren.
Dieses Jahr standen vier zentrale Themen auf der DAM Europe 2025 im Fokus – und sie zeigen, wohin die Reise für die DAM Branche geht:

1. Metadaten, Keywording & Taxonomien – ohne Struktur kein Fortschritt
Metadaten sind das Rückgrat jeder DAM-Lösung. Sie machen Inhalte auffindbar, wiederverwendbar und personalisierbar. Doch nur wenn sie klar strukturiert, sinnvoll vergeben und konsequent gepflegt werden, entfalten sie ihren vollen Wert.
Damit das gelingt, sollten Taxonomien stets die unternehmensspezifische Logik abbilden – und nicht bloß aus beliebigen Schlagwortlisten bestehen. Keywording sollte systematisch erfolgen, idealerweise unterstützt durch klare Vorgaben oder smarte Funktionen wie KI. Ebenso wichtig ist eine solide Governance-Struktur: Gute Metadaten entstehen nicht zufällig, sondern durch definierte Rollen, klare Routinen und gezielte Schulungsmaßnahmen.
In der Praxis zeigt sich immer wieder: Der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz eines DAM Systems liegt natürlich in der Technik – aber insbesondere auch in einer klaren, durchdachten und konsequent umgesetzten Metadatenstrategie.

2. Integration statt Insellösung – DAM als Teil des Tech-Stacks
Ein DAM darf heute nicht mehr isoliert gedacht werden. Es muss sich nahtlos in bestehende Systeme integrieren lassen – sei es CMS, PIM, CRM oder branchenspezifische Anwendungen. Die Basis dafür bilden API-first-Ansätze und eine „headless“ Architektur. So wird DAM vom reinen Speicherplatz zum aktiven Motor innerhalb des Tech-Stacks – und schafft echten Mehrwert durch intelligente Vernetzung.
In gut integrierten Setups fließen Inhalte automatisiert in die jeweils relevanten Systeme, Metadaten werden dynamisch angereichert und Systeme lernen aktiv voneinander – etwa durch Nutzungsauswertungen oder gezielte, personalisierte Ausspielung von Assets.
Ein modernes DAM ist also kein Endpunkt, sondern ein Knotenpunkt im digitalen Ökosystem. Unsere DAM Plattform Fotoware Alto tut genau das - als API-first-DAM erfüllt sie genau diese Anforderungen.

3. Ohne Verantwortliche kein Erfolg – warum ein “DAM Owner” unverzichtbar ist
Ein DAM-System braucht klare Zuständigkeiten. Wenn niemand die Verantwortung übernimmt, versanden Prozesse, die Nutzer*innen verlieren das Vertrauen, und das System bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Eine DAM-Verantwortliche*r sollte dabei nicht nur Ansprechpartnerin für die IT sein, sondern als Brückenbauerin fungieren – zwischen Marketing, Redaktion, Fachabteilungen, den Endnutzer*innen und auch dem DAM Anbieter.
Hilfreich sind praxisnahe Onboarding-Trainings, die gezielt auf die Rollen und Aufgaben der Nutzer*innen abgestimmt sind. Regelmäßige Routinen zur Metadatenpflege, zur Rollenvergabe sowie zur Systemüberprüfung sorgen für Stabilität. Und nicht zuletzt braucht es echte Feedback-Loops, um das DAM kontinuierlich an reale Nutzungsbedarfe anzupassen und weiterzuentwickeln.
Gerade mit benutzerfreundlichen Oberflächen wie die von Fotoware Veloz lassen sich diese Prozesse effektiv umsetzen – entscheidend bleibt jedoch, dass sie koordiniert und begleitet werden.

4. Veränderte Sichtweise auf KI – von Feature zu Verantwortung
Auch beim Thema Künstliche Intelligenz wurde auf der DAM Europe 2025 ein Wandel spürbar: Der Fokus verschiebt sich – weg von reinen „Wow-Effekten“ hin zu einer reflektierten, nachhaltigen Integration von KI in bestehende Prozesse.
Statt spektakulärer Einzelfunktionen stehen heute Verlässlichkeit, Transparenz und die sinnvolle Einbettung in den jeweiligen Kontext im Vordergrund. Grundlage für jede automatisierte Unterstützung bleibt die Qualität der zugrunde liegenden Metadaten – ohne diese entsteht oft mehr Verwirrung als Nutzen.
KI wird zunehmend als unterstützendes Element verstanden, nicht als Ersatz menschlicher Entscheidungen. Das gilt besonders für Aufgaben wie Klassifizierung, Auswahl und Strukturierung von Inhalten. Gleichzeitig rücken auch ethische und organisatorische Fragen stärker in den Fokus: Wie wird mit automatisch generierten Metadaten umgegangen? Wer trägt Verantwortung? Und wie bleibt der gesamte Prozess nachvollziehbar?
Die Sichtweise auf KI verändert sich – hin zu einem bewussten, verantwortungsvollen Einsatz mit echtem Mehrwert.
Fazit
Ein gutes DAM System entsteht nicht durch Technologie allein. Es braucht strukturierte Metadaten, eine klar definierte Taxonomie und eine funktionierende Governance. Es muss sich tief in bestehende Systeme integrieren lassen, statt isoliert zu arbeiten. Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen und das System aktiv mitgestalten – und schließlich einen reflektierten, strategischen Umgang mit KI.
Dann wird aus DAM nicht nur ein Archiv – sondern ein zukunftsfähiges Werkzeug für effiziente, personalisierte und vernetzte Content Prozesse.